Piraten im 21. Jahrhundert?

Piraten im 21. Jahrhundert – Die mit Säbeln und Kanonen auf Segelschiffen die See unsicher machen? Nicht ganz so. Die sogenannten „neuen“ Piraten besitzen Maschinengewehre und Panzerfäuste statt die „alten“. Auch bewegen sie sich auf Schnellbooten fort mit denen sie Schiffe verfolgen. Dennoch haben sie eine Taktik ihrer Vorgänger aus dem 16. bis 18. Jahrhundert übernommen: Schwer bewaffnet fahren sie mit ihren kleinen wendigen Schnellbooten an Schiffe (aufgrund der niedrigen Bordwand oft Tanker- und Containerschiffe) heran um sie dann mit ihren Waffen zu attackieren, an der Bordwand hochzuklettern und die Kontrolle zu übernehmen. Die Piraten verstecken sich und ihre Motorboote vorher oft in den traditionellen arabischen Fischerbooten, in sogenannten Dhaus. Trotzdem haben die Piraten eine neue Technik entwickelt: Sie töten die Besatzungsmitglieder oftmals nicht, sondern nehmen sie gefangen und lassen sie gegen Lösegeld wieder frei. Auch die Boote werden teilweise wieder frei gelassen. In anderen Fällen geben sie die Besatzung frei, behalten jedoch die Ladung und das Schiff. Auch haben die Piraten die Schiffe schon versenkt oder stranden lassen.

Um sich zu schützen treffen viele Reedereien Sicherheitsmaßnahmen: Viele Schiffe werden mit Stacheldraht gesichert um die Piraten an der Erklimmung der Bordwand zu hindern. Zusätzlich nutzt die Besatzung teilweise Feuerwehrschläuche und spritzt so die Angreifer von der Bordwand. Auf einigen Schiffen gibt es Sicherheitskammern in denen sich die Besatzung einschließen kann. Dort sind sie von schweren Stahltüren gegen Angriffe geschützt und haben genug Nahrung um eine bestimmte Anzahl an Menschen zu versorgen. Im Golf von Jemen patrouillieren zudem Marineschiffe verschiedener Nationen im Rahmen der Operation „Atalanta“. Die dort stationierten Sicherheitskräfte befreiten in manchen Fällen schon Schiffe aus ihrer Gefangenschaft.