Montessori Schule – Was ist das eigentlich?
Die Idee Zur Montessori Schule stammt von Maria Montessori.
Eine Montessori Schule fördert Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, also z.B lernt man, sich Aufgaben geschickt einzuteilen. Ein großer Unterschied zwischen einer Montessori Schule und einer „normalen“ Schule ist, dass ein Kind immer in zwei Klassen ist. Einmal die EU- (Ergänzungs-Unterricht) Klasse und die Freiarbeits-Klasse. In der EU-Klasse läuft eigentlich alles ab, wie in anderen Schulen auch. Also ca.25 Kinder alle in der gleichen Jahrgangsstufe lernen zusammen. In der Freiarbeitsklasse läuft allerdings alles ganz anders ab. Es sind zwar wieder ungefähr 25 Kinder in einer Klasse, aber nicht alle in der gleichen Jahrgangsstufe! Ich selbst war auf einer Montessori Grundschule und bei mir waren immer zwischen 4 und 8 Schüler/innen aus jeder Jahrgangsstufe zusammen in einer Freiarbeitsklasse. Zudem sagt der/die Lehrer/in nicht:“ So und als Hausaufgabe macht ihr jetzt S.122 im Arbeitsbuch“, sondern man bekommt alle ein bis zwei Wochen einen neuen Wochenplan. Auf dem stehen dann Aufgaben, die man die nächsten ein bis zwei Wochen erledigen muss.
Aber in der Freiarbeit hockt man nicht nur am Tisch und macht seine Aufgaben. Nein, man geht durch die Klasse und arbeitet mit verschiedenem Material. Da gibt es zum Beispiel die Apotheke. Das sind Perlen in Glasröhrchen, mit denen man spielerisch multiplizieren und dividieren lernt. So einen Wochenplan bekommt man für die Freiarbeitsstunden und die Hausaufgaben.
Dazu gibt es noch die so genannten „kosmischen Erziehungen“. Auch die hat sich Maria Montessori einfallen lassen. Bei ihnen geht es um Themen wie „Die Entstehung der Erde“ oder „Wie funktioniert der Körper“. Bei den kosmischen Erziehungen werden die Themen spielerisch und mit Aktivaufgaben beigebracht. Zudem hat sich Maria Montessori noch etwas Praktisches ausgedacht: Die Geschichte der Wortarten. In dieser Geschichte werden – wie der Name schon sagt – die Wortarten in eine Geschichte gesteckt. Da ist zum Beispiel das Verb die rote Sonne, die alles in Bewegung setzt, und das Adjektiv Professor Adjektiv, der immer alles ganz genau weiß.
Um mehr zu erfahren, habe ich noch ein Interview mit meiner ehemaligen Grundschullehrerin geführt:
Was finden Sie besser Montessori oder „normal“ und warum?
Ich finde Montessori besser, weil die Kinder dort freier und individueller lernen können und man besser auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingehen kann.
War es für sie schwierig zu wechseln und wenn ja warum?
Ja, weil ich sehr lange normal unterrichtet habe und weil man alle Kinder von Klasse 1-4 im Griff haben muss.
Möchten sie jemals wieder normal unterrichten?
Nein!
Was sind denn die Nachteile einer Montessori Schule?
Es ist schwierig ist, wenn eine Montessori-Schule keine Privatschule ist, weil eine Privatschule mehr Geld hat, um Lehrkräfte und Material zu bezahlen, dafür aber auf eine Normalschule (keine Privatschule) auch Kinder gehen können, deren Eltern sich eine Privatschule nicht leisten können.
Außerdem gehen viele Kinder einfach auf eine Montessori-Schule, weil es die nächste Schule ist und kommen dann nicht klar.
Das habe ich viele Jahre gesehen und mitbekommen. Vielen Dank für das Interview!
Wichtige Zitate von Maria Montessori
Hilf mir es selbst zu tun!
Gib dem Kind Freiheit und es wird sich offenbahren!
Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen.
Selbstständigkeit führt zur Selbsttätigkeit!
Für das Kind lernen – das können wir nicht
Dem Kind die Arbeit abnehmen – das dürfen wir nicht
Dem Kind helfen – das müssen wir
Doch diese Hilfe sollte stets das Ziel haben, sich selbst überflüssig zu machen
Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen
Kommentare
Hinterlassen Sie ein Kommentar