Die Schulgeschichte des GSS
In diesem Artikel erfahrt ihr etwas über die Schulgeschichte des GSS.
Die Schule wurde zwischen 1800 und 1840 erschaffen, währenddessen entstand eng verknüpft damit die Solinger Industrie. Die Schule, wie sie heute ist, gab es damals nicht, die Naturwissenschaften, die Religionslehrer und das Fach Musik gab es erst seit dem 18. Jahrhundert. Die Schule war damals eng mit der Katholischen Kirche verbunden. Da es auch evangelische Schulen gab, wurde eine Latein Schule errichtet (nicht das Gymnasium Schwertstraße). Das Gymnasium hatte aber Geldprobleme, wurde aber nicht von dem Staat unterstützt.
Am 16. Oktober bekamen die ersten 23 Schüler einen Stundenplan und am 18. Oktober begann der Unterricht. (Fun Fact: einer dieser Schüler hieß wie unser vorheriger Direktor mit Nachnamen Blasberg). Zu dieser Zeit wurde Religion, Deutsch, Französisch, Geschichte, Geographie, Rechnen, Geometrie, Arithmetik, Schreiben, Zeichnen und Gesang unterrichtet. Im Laufe der Jahre verfünffachte sich die Anzahl der Schüler auf 114.
Erst 1865 wurde der Turnunterricht, inklusive einer Turnhalle und einem Turnlehrer eingeführt. Auch Fächer wie Zeichenunterricht wurden erst später eingeführt. Das Gebäude hatte Räume für 100-150 Schüler, um dort den Unterricht auszuführen. Da der Platz trotzdem nicht reichte, dachte der damalige Rektor Hengstenberg, dass ein Neubau mehr Platz schaffen würde. Es wurden immer mehr Klassen in der Unterstufe gebildet. So vergrößerte man die Klassenzimmer und auch die Aula musste erweitert werden, da sie nicht nur zu festlichen Zwecken und Wochenandachten (diese Wochenandachten waren wichtige Bestandteile des Gymnasiums, da sie Veranstaltungen für die Schüler am Morgen waren) benutzt wurde, sondern auch als Zeichensaal. Gegen 1895 entschied sich die Schule dafür, dass das Gebäude, welches damals in der Friedrichstraße war, nicht mehr genügte und sie von da aus, in das Gebäude der Schwertstraße ziehen mussten.
Kurz vor dem ersten Weltkrieg wechselte die Schule Direktor Schwertzell gegen Direktor Lange. Damals war die Schwerstraße eine Realschule und wurde erst später, als Direktor Lange die Eltern um längere Schuljahre bat, zu einem Gymnasium. Doch nicht jeder war von dieser Idee überzeugt, da man fand, dass die Industriestadt Solingen nicht zu einem Gymnasium passte. Gustav Coppel war aber ausschlaggebender Punkt zur Beibehaltung des Gymnasiums. Daraufhin wuchs die Schülerzahl und man musste einen Anbau an den linken Flügel, mit sechs Klassenräumen, bauen.
Am 28. Juli 1914 wurde ein Schulfest gefeiert, das durch ein Telegramm, das die drohende Kriegsgefahr bekanntgab, gestört wurde. Unter Direktor Lange traten einige Schüler und Lehrer dem Waffendienst bei. An geordneten Unterricht war nicht mehr zu denken und Direktor Lange musste versuchen, wieder Ordnung in den Schulalltag zu bringen. Dies war aber schwieriger als gedacht, da er nur noch 24 Lehrer im Dienst hatte. Im ersten Weltkrieg starben sodann 157 Schüler und ein Lehrer. Da die Schule stark zerstört wurde, nahm man zunächst die alten Pläne für die Realschule wieder auf.
1930-1938 entschied man sich Schüleraustausche, zu veranstalten. Meistens wurde der Unterricht gezeigt, Wanderungen unternommen, Besichtigungen gemacht und Sport getrieben. Zuerst kamen die Franzosen und Engländer nach Solingen. Die Austausche wurdem unter der Leitung des Studienrates Thimm durchgeführt, doch 1939 wurde der Austausch wegen der außenpoltischen Lage pausiert.
Nachdem Dr. Stoelkes Direktor an der Schule wurde, verbesserte sich das Klima, doch in der Politik lief es nicht so gut. Da Dr. Stoelkes über den Ersten Weltkrieg berichtete, kamen die Eltern der Kinder und streikten dagegen. Am 9.Mai 1934 entschied sich das Provinzialschulkollegium Dr.Stoelke in den Ruhestand zu versetzen, doch dieser lag damals, durch eine Krankheit, im Sterben.
Während des 2. Weltkriegs (1939-1945) half die Schule bei Sammelstellen und engagierte sich sozial. In der Nacht vom 24. zum 25. Juni 1943 schlug jedoch eine Bombe in einen Physiksaal und in die Hausmeisterwohnung ein, danach waren sie gezwungen die Fenster offen zu lassen. Es fielen sechs Lehrer und 214 Schüler im Zweiten Weltkrieg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Wiederaufbau der Schule nicht priorisiert, da eher der Staat und die Verwaltung aufgebaut werden sollten. Dies bedeutete Stillstand in der Veränderung. Doch Dr. Ludwig Brauns und Dr. Walter Dechert nahmen sich der Schule an und versuchten diese wieder aufzubauen. Sie übernahmen die Leitung und Verwaltung und änderten den Namen. Nach und nach kamen Fragen auf wie z.B.
- Besetzung des Lehrerkollegiums
- Wahl eines neuen Gebäudes nachdem das andere im Krieg zerstört wurde
Die beiden Doktoren brauchten gar nicht mal lange bis 500 Schüler auf den Unterricht warteten, doch dies waren zu viele, da es immer noch an Platz mangelte. Immer waren sie an die Schulpolitik gefesselt und hatten nur wenig Mitspracherecht. Auch mit der August-Dicke-Schule wurde gesprochen um Kinder zu unterrichten und genügend Platz zu haben. Da es immer noch den alten Platz gab entschieden sich die Doktoren einen Wiederaufbau an diesem Platz zu beginnen. Dieses Bauvorhaben wurde genehmigt. Doch nur kurze Zeit später verstarb Direktor Dr. Walter Dechert, indem er sich zu wenig Freizeit nahm und seine Kräfte schwanden. Zum Glück hatte er die Pläne für den Bau hinterlassen, damit Dr. Ludwig Braun die Arbeiten fortführen konnte. Nachdem die Schule erbaut war, wurde ein zweiter Direktor gesucht und Dr. Hans Moumbauer wurde auserwählt. Man feierte viele Feste, da die Schule wiedererbaut war und sogar die Aula und Sporthalle darauf folgten.
Die Schule hat mittlerweile viele Schülerinnen und Schüler beschult. Unter ihnen auch viele wichtige Personen, wie z.B. die Professoren der Musik Lemacher und Höscher, der Maler Professor Engels , der Architekt Professor F. A. Breuhaus, Die Schriftsteller Schulte von Brühl, Rudolf Cronau, Peter Witte, Arthur Linder, Reinhold Roehle, der Dichter General d. I Max Schwarte, Ludwig Woltmann, der mexikanische Archäologe Peter Rudolf Hendrichs und sein älterer Bruder Franz Hendrichs, der Historiker Albert Weyersberg, der Sammler Professor Schmid von Elmendorf , der englische Großindustrielle Ernst Phillipie und Grah, Henckels, Peres, Rautenbach, Hillers, Jagenberg, Kieserling, Koch, Linder, Rasspe, Schlemper, Spitzer und Wüsthoff und viele mehr. Heut sind vielleicht bekannter (Liste Wikipedia):
- Alexander Coppel
- Rudolf Cronau
- Klaus Dick
- Wilhelm Dörr
- Veronica Ferres
- Jörg Föste
- Jochen Hülder
- Michael Lesch
- Georg Meistermann
- Rüdiger Neitzel
- Richard David Precht
- Martin Schallbruch
- Walter Scheel
- Peter Theiner
- Ulrich Uibel
Auch jetzt und in den nächsten paar Jahren steht das Gymnasium Schwertstraße wieder vor einem baulichen Umbruch. Wir hoffen auf viele tolle Neuerungen, von denen die Schülerinnen und Schüler dieser Schule profitieren werden.
von Lisa und Emily
Kommentare
1 Kommentar
Mir hat der Artikel zur Geschichte des Gymnasium Schwertstraße sehr gut gefallen. Der Artikel war sehr informativ und sachlich geschrieben, er beinhaltet eine Menge Informationen zu den Gebäuden und Personen, welche mit Herzblut daran gearbeitet haben, das Gymnasium immer wieder aufzubauen und für es zu kämpfen, um es zum einen am Leben zu halten und zum anderen Schülerinnen und Schülern bis zum heutigen Tage und für die Zukunft das Lernen zu ermöglichen. Mir gefällt besonders gut, dass ihr alles von Anfang an bis zum heutigen Tage so detailliert wie möglich beschreiben habt. Es ist schön zu lesen, dass so viele Erfolgreiche und Berühmte Persönlichkeiten an unserer Schule gelernt haben. Dies zeigt die hohe konstante Qualität des Unterrichts der Lehrerinnen und Lehrer an der Schwertstraße. Der Artikel gibt einem Mut zuversichtlich in die Zukunft zu blicken und vorallem in Zeiten von Corona zu wissen, dass unsere Schule auch schon schwierigere Zeiten erlebt hat.
-Angela
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